Für Podcasts ist die Zielgruppe nicht nur ein Begriff aus dem Marketing, sondern – im Sinne von Hörer:innen – unabdingbarer Teil des Ganzen, ohne welchen Podcasting keinen Sinn ergeben würde. Letztendlich ist eine klar abgesteckte Zielgruppe auch wichtig für den Erfolg eines Podcasts.
Zielgruppe oder Hörer:innen?
Der Unterschied ist: Hörer:innen können zufällig auf deinen Podcast gestoßen sein und ihn abspielen – so weit, so gut. Zur Zielgruppe gehören aber vor allem diejenigen Personen, die deinen Podcast hören sollen. Die, die du informieren oder unterhalten möchtest, deren Probleme du löst, die so denken wie du, die du erreichen möchtest.
Warum Zielgruppen?
Hörer:innen fühlen sich angesprochen und einbezogen, und erhalten genau die Information, die sie brauchen.
Je klarer die Zielgruppe eines Podcasts abgesteckt ist, desto einfacher ist es, diese zu erreichen und mit ihr in Austausch zu kommen.
Aus der Zielgruppe leiten sich weitere Inhalte und Entscheidungen ab:
Welche Unterthemen besonders interessant sind und in Episoden behandelt werden können.
Welche Gäste als Gesprächspartner:innen in Frage kommen, um diese Unterthemen zu beleuchten.
Welche Kommunikationswege genutzt werden, um mit den Hörer:innen in Austausch zu kommen.
Welche Bezüge auf Events, Neuigkeiten, Personen, usw. in Episoden stattfinden können.
Zielgruppe definieren
In der Konzeptions-Phase deines Podcasts gibt es zwei mögliche Zeitpunkte, zu denen du an deine Zielgruppe denken solltest:
Sobald das Podcast-Thema feststeht.
Noch bevor das Thema klar ist, nämlich wenn die Idee zum Podcast über die Zielgruppe entsteht.
Letztendlich sind Thema und Zielgruppe meist eng miteinander verwoben. Podcasts mit Marketing-Tipps richten sich an Unternehmer:innen und Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, Gaming-Podcasts zielen auf Spielende, Reise-Podcasts auf Reisende oder solche, die es werden wollen. Aber auch wenn es eindeutig zu sein scheint, lohnt sich ein genauerer Blick und die Beantwortung der folgenden Fragen in Hinblick auf deine Zielgruppe:
Wie steht sie in Verbindung zu deinem Podcast-Thema (zum Beispiel beruflich/professionell, Hobby, demo-/biografisch, ...)
Wenn dein Podcast informieren soll: Wie gut kennt sie sich bereits mit deinem Podcast-Thema aus?
Wenn dein Podcast unterhalten soll: Welcher Tonus spricht die Zielgruppe an?
Du solltest deine Zielgruppe nicht zu weit fassen. Einen Podcast "für alle" zu machen ist zwar eine schöne Ambition, aber schwer umzusetzen. Auch solltest du nicht mehr als 1 bis 2 verschiedene Zielgruppen haben. Denn mit jeder weiteren, die du ansprechen möchtest, wird der Fokus unschärfer und eventuell fühlen sich an anderer Stelle Hörer:innen nicht mehr repräsentiert. Bedenke, dass es bereits etliche Podcasts zu allen möglichen Subthemen gibt. Je genauer deine Nische also definiert ist, desto mehr Identifikation der Hörenden ist möglich. Wenn du nicht das bietest, was für deine Zielgruppe interessant ist, werden sie einen der vielen anderen Podcasts hören, die Auswahl ist schließlich groß genug.
Persona(s) entwickeln
Um die Zielgruppe ganz genau vor Augen zu haben, ist es sehr hilfreich, eine Persona zu erstellen. Eine Persona ist in diesem Fall eine prototypische Hörerin oder ein prototypischer Hörer deines Podcasts. Diese Persona gilt als plastisches Beispiel für die Personen, die du mit und in deinem Podcast ansprichst.
Fragen, welche deine Podcast-Persona genauer definieren sind:
Wo und wie lebt die Person?
Wie alt ist sie?
Welchen Lebensstil verfolgt sie?
Welchen Tätigkeiten geht sie nach (beruflich wie privat)?
Welche Medien nutzt sie?
Welchem Gender fühlt sie sich zugeordnet?
Wie ist ihr Familienstand?
In welchen Situationen hört sie deinen Podcast?
Mit welchen Problemen oder Fragen beschäftigt sie sich?
Du kannst hiermit einen Steckbrief deines prototypischen Hörers oder deiner prototypischen Hörerin zusammenstellen – mit Namen, Bild und einem Beschreibungstext. Dieser sollte auch beinhalten, welche Wünsche die Person hat, welche Fragen sie gerade beschäftigen oder welche Transformation und Lebensphasen sie gerade durchmachen. Die Person an sich ist fiktiv, aber da sie stellvertretend für deine Hörer:innenschaft steht, lassen sich daraus ganz konkrete Schlüsse ableiten – siehe oben. Diese kannst du in deinem Podcast aufgreifen.